Andreas Koch
Andreas Koch
GeschäftsführerKEEST
Geschäftsführer

Haben Sie eine Frage? Wie dürfen wir Ihnen zu Diensten sein?

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!

Kompetenz-Zentrum
Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

AKW-Betreiber müssen Dampferzeuger prüfen

14. Dezember 2016
Brugg AG - Die Atomaufsicht ENSI hat die Betreiber der Atomkraftwerke Beznau und Gösgen zur Überprüfung ihrer Dampferzeuger aufgefordert. Damit reagiert sie auf Informationen aus Frankreich, wo fehlerhafte Bauteile aufgetaucht waren.

Die Qualität und die Ausführung der Schmiedeteile für die Dampferzeuger müssen hinsichtlich der Einhaltung der Materialspezifikationen geprüft werden, erklärt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) in einer Medienmitteilung. „Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Hinweise darauf, dass die Dampferzeuger in Beznau und Gösgen von unzulässigen Abweichungen der Materialeigenschaften betroffen sind“, wird Georg Schwarz, stellvertretender ENSI-Direktor und Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke, zitiert.

Um rasch erste Erkenntnisse zu erhalten, fordert das ENSI zunächst eine vertiefte Überprüfung der Herstellungsunterlagen. Zudem soll die Durchführung von zerstörungsfreien Materialprüfungen zur weiteren Abklärung des Sachverhalts geprüft werden. Die Ergebnisse der Überprüfung müssen die Betreiber von Beznau und Gösgen bis Ende April 2017 einreichen.

Mit der Verfügung reagiert das ENSI nach eigenen Angaben auf Informationen aus Frankreich. Die französische Atomaufsichtsbehörde ASN hatte im September darüber informiert, dass nach den bisherigen Ergebnissen von Qualitätskontrollen an mehreren Schmiedeteilen von Dampferzeugern Bereiche mit erhöhtem Kohlenstoffgehalt festgestellt worden seien, welche der Mitteilung des ENSI zufolge zu einer Verschlechterung der Materialeigenschaften des Stahls führen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüsst die Verfügung. „Der Dampferzeuger ist eine AKW-Komponente, die sehr wichtig ist für die Sicherheit. Dass sich das ENSI diesbezüglich nun doch nicht blind auf die Angaben des Herstellers verlässt, ist lobenswert“, wird Stefan Füglister, Atomexperte für Greenpeace Schweiz, in einer Mitteilung zitiert. ssp

[ zurück zur Übersicht ]