Andreas Koch
Andreas Koch
GeschäftsführerKEEST
Geschäftsführer

Haben Sie eine Frage? Wie dürfen wir Ihnen zu Diensten sein?

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!

Kompetenz-Zentrum
Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Aus für Pumpspeicherwerk belastet Energiedienst

12. Oktober 2017
Laufenburg - Der baden-württembergische Energieversorger EnBW will das Projekt des Pumpspeicherwerks Atdorf nicht weiterverfolgen. Die Entscheidung belastet die ebenfalls beteiligte Energiedienst Holding mit 11 Millionen Euro.

Die EnBW und die Energiedienst Holding planen seit einem Jahrzehnt, im Hotzenwald nördlich von Bad Säckingen nahe der Schweizer Grenze ein Pumpspeicherwerk zu errichten. Laut der Internetseite der Schluchseewerk AG sollte das Werk eine Leistung von 1400 Megawatt, ein Speichervermögen von 13 Gigawattstunden und ein Fassungsvermögen von 9 Millionen Kubikmeter Wasser umfassen. Geplant waren 25 Kilometer Untertagebauwerke und Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Doch namentlich die lokalen Grünen und die Umweltschutzorganisation BUND kritisierten das Vorhaben.

Die EnBW hat nun die Reissleine gezogen. „Auf Basis der nun vorliegenden abschliessenden Bewertung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, das Projekt nicht fortzuführen“, wird Dirk Güsewell, Leiter Portfolioentwicklung Erzeugung bei der EnBW, in einer Mitteilung zitiert. Diese abschliessende Bewertung habe zwar nicht die Genehmigungsfähigkeit des Projekts in Frage gestellt. Doch wären weitere kosten- und zeitintensive Arbeiten nötig gewesen, ohne dass ein Zeitpunkt der Umsetzung des Projekts festgelegt werden könne. Die EnBW will ihre Arbeiten an anderen Speichertechnologien dagegen fortsetzen, unter anderem die Entwicklung eines Lithium-Ionen-Speichers am Kraftwerksstandort Heilbronn, bei dem das Unternehmen mit dem Technologiekonzern Bosch zusammenarbeitet. Das im Bau befindliche Pumpspeicherwerk Obervermuntwerk II soll wie geplant 2018 in Betrieb genommen werden.

Die Energiedienst Holding ist mit 12,5 Prozent am Projekt beteiligt. Die Vorlaufkosten von 11 Millionen Euro muss sie nun als verloren ansehen. Wie das Unternehmen mitteilt, kann es daher das prognostizierte Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern von 40 bis 50 Millionen Euro in diesem Jahr nicht mehr erreichen. stk

[ zurück zur Übersicht ]