Andreas Koch
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Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Bund könnte mehr Erneuerbare produzieren

21. Dezember 2016
Bern - Akteure im Energie-Vorbild-Bund nutzen bereits viel Strom und Wärmenergie aus erneuerbaren Quellen. Jedoch wird nur ein kleiner Anteil der erneuerbaren Energien selbst produziert. Laut einem Bericht wäre hier ein grösseres Potenzial vorhanden.

Zu den Akteuren im Energie-Vorbild-Bund gehören die zivile Bundesverwaltung, das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), der Bereich der Eidgenössischen Technischen Hochschulen sowie die bundesnahen Unternehmen Post, SBB, Skyguide und Swisscom. Sie nehmen eine Vorbildfunktion im Rahmen der Energiestrategie 2050 wahr. Bis 2020 strebt der Bund gegenüber dem Basisjahr 2006 eine Steigerung der Energieeffizienz um 25 Prozent an. Dieses Ziel wurde bereits übertroffen.

Derzeit stammen 88 Prozent des Stroms und 40 Prozent der Wärmeenergie, den die Akteure im Energie-Vorbild-Bund nutzen, aus erneuerbaren Quellen. Dabei werden 10 Prozent (139,4 Gigawattstunden pro Jahr) des erneuerbaren Stroms und 70 Prozent (261,5 Gigawattstunden pro Jahr) der Wärme selbst produziert.

Ein Bericht, der nun vom Bundesrat gutgeheissen wurde, zeigt, dass ein noch viel höheres Potenzial vorhanden wäre, heisst es in einer Mitteilung. Die Analysen zeigen ein realistisches Potenzial zum Ausbau der Eigenproduktion von erneuerbarem Strom auf 26 Prozent (232,4 Gigawattstunden pro Jahr). Das grösste Potenzial besteht bei der Sonnenenergie, gefolgt von Wasser- und Windkraft. Die Investitionskosten zur Ausschöpfung des gesamten realistischen Strompotenzials werden auf rund 370 Millionen Franken geschätzt.

Bei der Wärme wäre eine Ausbaupotenzial von 438 Gigawattstunden pro Jahr möglich. Das grösste technische Potenzial liegt in der Nutzung von Umweltenergie, gefolgt von Holz. Der Austausch von bestehenden Heizungen würde etwa 59 Millionen Franken kosten, wenn dabei 50 Prozent des technischen Potenzials erschlossen wird. Für die Abwärmenutzung, die Wärmegewinnung aus Biomasse sowie für die Nutzung von Umweltenergie im ETH-Bereich werden die zusätzlichen Investitionskosten auf mindestens 215 bis 230 Millionen Franken geschätzt.

Die Akteure sollen bis Ende 2017 einen Aktionsplan zum Umgang mit den identifizierten Potenzialen vorlegen. Das grösste Hemmnis besteht nach Ansicht des Bundes in der Bereitsstellung der benötigten Investitionsmitteln. ssp

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