Andreas Koch
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Cyanobakterien sollen zur grünen Energiequelle werden

7. Juni 2018
Bochum - Cyanobakterien können schon heute Strom erzeugen. Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben mit Kollegen aus Israel jetzt auch einen Weg gefunden, den Strom aus den Zellen zu bringen und damit nutzbar zu machen.

Cyanobakterien können auf zweierlei Weise Energie erzeugen. Wenn sie dem Licht ausgesetzt werden, dann erzeugen sie in der Photosynthese mit Wasserstoff und Kohlendioxid Zucker und Sauerstoff. Wenn es dunkel ist, dann verbrennen sie den Zucker wieder. In beiden Fällen transportieren Elektronen die Energie. Nun haben Forscher der Ruhr-Universität Bochum, des Israel Institute of Technology in Haifa und des Weizmann Institute einen Weg gefunden, die Elektronen aus den Zellen heraus zu bringen und damit den Strom abzuleiten, wie die Ruhr-Universität Bochum in einer Mitteilungschreibt. Die Ergebnisse der Forschungen wurden nun in der Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht. 

Dazu haben die Forscher die Cyanobakterien auf eine Graphit-Elektrode aufgetragen, die Zellwand der Bakterien leicht durch Druck beschädigt und so den Weg freigemacht für ein lösliches Molekül, das die Elektronen trägt. So können die Elektronen an die Elektrodenoberfläche gelangen. „Es ist nach unserem Wissensstand das erste Mal, dass ein solches Vermittlermolekül gefunden wurde, welches aus den lebenden Zellen selbst stammt, deren Zellwand durchwandern kann und so Elektronen nach aussen transportieren kann“, wird Fangyuan Zhao vom Zentrum für Elektrochemie in Bochum in der Mitteilung zitiert.

Der Vorteil der Cyanobakterien besteht darin, dass sie allfällige Schäden selber reparieren können und so auf lange Zeit stabil arbeiten können. „Wir glauben, dass das Cyanobakterien-System das Potenzial hat, eine grüne Energiequelle zu werden“, so Wolfgang Schuhmann, Leiter des Bochumer Lehrstuhls für Analytische Chemie. „Mit einigen Modifikationen sollte es in der Lage sein, lichtgetrieben Strom über eine lange Zeit zu produzieren – weil es alles mitbringt, um sich immer wieder selbst zu regenerieren.“ stk

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