Andreas Koch
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Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Digitalisierung ergänzt Energieeffizienz

4. November 2016
Spreitenbach AG - Energieeffizienz bleibt ein Megatrend, wird aber ergänzt durch die Digitalisierung, die nun auch das Bauwesen erfasst. Das hat das ENGIE-Energieeffizienzforum gezeigt. Die Gebäudeautomation wird an Bedeutung gewinnen.

Die Welt muss sich von den fossilen Energieträgern verabschieden, Gebäude gehören aber noch immer zu den Grossverbrauchern von Energie. „Energieeffizienz bleibt deshalb ein Megatrend“, sagte Wolfgang Schwarzenbacher, Chef von ENGIE Schweiz, zum Auftakt des Energieeffizienzforums in der Umwelt Arena Spreitenbach. Neu käme aber ein weiterer Megatrend hinzu: „Die Digitalisierung erfasst das Bauwesen, und damit auch uns als Gebäudetechniker.“ Die Digitalisierung bringe neue Produkte, Technologien und Bedürfnisse, aber auch neue Wettbewerber. IT-Unternehmen wie Google oder auch Telekomunternehmen drängen in die Gebäudetechnik vor. Die Branche müsse daher umstellen So werde Photovoltaik auf dem Dach und an der Fassade zum Standard, Stromspeicherung im Haus ebenso. Die gesamte Technik im Gebäude werde vernetzt, Gebäude begännen als System zu lernen. Für Unternehmen wie ENGIE bedeute das auch, mehr Partnerschaften einzugehen. „Dabei geht es um Know-how, dass wir nicht haben, aber auch darum, Dinge schneller umzusetzen“, so Schwarzenbacher.

Das weltweit erste Mehrfamilienhaus, das nicht mehr ans Stromnetz angeschlossen ist, bildet dafür ein Beispiel. Das Gebäude in Brütten ZH wurde von der Umwelt Arena realisiert, die Gebäudetechnik kommt von ENGIE. Die Bewohner sind eingezogen, nun steht der erste Winter bevor. Die Energie stammt von der Sonne und aus der Umgebung und wird auch saisonal gespeichert. „Am Ende des Winters werden wir sehen, ob die Berechnungen gestimmt haben“, sagt Walter Schmid, Verwaltungsratspräsident der Umwelt Arena und Initiant des Gebäudes in Brütten. Aus der Sicht des Bauunternehmers bilden Photovoltaikelemente die Zukunft des Bauwesens. „Das sind die einzigen Fassaden, die Geld bringen und nicht nur Kosten verursachen“, sagte Schmid.

Der Zukunftsforscher Lars Thomsen erwartet den Durchbruch des Internets der Dinge – oder des weltweiten digitalen Nervensystems, wie er es nennt – schon in den nächsten zehn Jahren. „Die Technik beginnt zu lernen. Das ist das Ende der Dummheit.“ Und der Abschied vom Öl kommt, und damit sinken die Energiepreise. „Der Ölpreis wird sich künftig dem Preis der billigeren Energien anpassen müssen.“  stk

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