Andreas Koch
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Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Energiewende erhöht Energiekosten nicht

5. September 2017
Baerum - Der globale Energieverbrauch wird noch vor 2030 seinen Höhepunkt erreichen. Das schreibt die norwegische Beratungsgesellschaft DNV GL in ihrem ersten Energy Transition Outlook. Der Anteil der Energiekosten an der Weltwirtschaftsleistung wird dank der Energiewende sinken.

Der globale Energieverbrauch wird nur noch langsam wachsen. Davon geht die norwegische Beratungsgesellschaft DNV GL in ihrem Energy Transition Outlook aus, den sie am Montag vorgestellt hat. Danach wird der heutige Verbrauch in Höhe von 400 Exajoule – ein Exajoule entspricht 23,4 Millionen Tonnen Rohöleinheiten – bis 2050 auf 430 Exajoule steigen. Das entspricht einem Anstieg von 7 Prozent. Zum Vergleich: In den vergangenen 15 Jahren ist der Verbrauch um 35 Prozent gestiegen. Der künftige Anstieg wird sich zudem auf die kommenden Jahre konzentrieren, noch vor 2030 erreicht der Verbrauch seinen Höhepunkt.

Namentlich der Verbrauch im Verkehrssektor wird ab Ende der 20er Jahre sinken. Das hat mit der Elektrifizierung der Autos zu tun: DNV GL rechnet damit, dass in Europa schon 2025 jedes zweite verkaufte Auto ein Stromer sein wird. Die USA, Indien und China dürften diesen Punkt 2030 erreichen. Damit steigt der Anteil des Stroms am Energieverbrauch von 18 Prozent im Jahr 2015 auf 40 Prozent 2050. Der Strom wird dabei vor allem die Kohle und das Öl als Energieträger verdrängen. Der Anteil der fossilen Energieträger insgesamt wird von heute 81 Prozent auf 52 Prozent 2050 sinken. Solarenergie wird dann einen Anteil von 13 Prozent halten, Windenergie einen Anteil von 14 Prozent. 

Vor allem aber wird die Energie effizienter verbraucht werden. So stieg bereits in den vergangenen 20 Jahren die Energieeffizienz jährlich um 1,4 Prozent. Bis 2050 wird sie dagegen jährlich um 2,5 Prozent steigen, erwarten die norwegischen Analysten.

Das wird sich auch auf die Energiekosten auswirken. Insgesamt werden sie leicht steigen. Einerseits sinken die Ausgaben für fossile Energie von heute 3,4 Billionen Dollar pro Jahr auf noch 1,5 Billionen Dollar 2050. Gleichzeitig steigen die Ausgaben für erneuerbare Energien von heute 0,5 Billionen Dollar auf 2,7 Billionen Dollar. Allerdings wird ihr Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung deutlich fallen: von heute 5 Prozent auf 2050 noch etwas über 2 Prozent. Die Forscher gehen von einem Anstieg der Weltwirtschaftsleistung von 130 Prozent in diesem Zeitraum aus.

Trotz des Rückgangs der fossilen Energieträger: Die norwegischen Analysten gehen nicht davon aus, dass das Klimaziel des Pariser Klimaabkommens von 2 Grad nicht eingehalten werden kann. Sie gehen davon aus, dass 2090 das erste Jahr sein wird, in dem kein CO2 mehr ausgestossen wird. Bis dahin dürften sich in der Atmosphäre 700 Gigatonnen CO2 zu viel angesammelt haben. stk

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