Andreas Koch
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Forscher erzeugen Strom aus Kaffeesatz

17. August 2017
Villigen AG - Forscher am Paul Scherrer Institut haben es geschafft, aus Kaffeesatz hochwertiges Methan zu erzeugen. Dieser kann ins Erdgas eingespeist oder zu Produktion von Strom genutzt werden. Der Versuch wurde in Zusammenarbeit mit Nestlé durchgeführt.

Den Angaben des Paul Scherrer Instituts (PSI) zufolge produziert die Schweizer Lebensmittelindustrie bei der Herstellung ihrer Produkte etwa eine halbe Million Tonnen organische Abfälle pro Jahr. Entsprechend ist das Interesse gross, den Abfall zu reduzieren und unvermeidbare Abfälle nutzbar zu machen.

Forscher am PSI haben gezeigt, dass es technisch machbar ist, Energie aus Kaffeesatz zu erzeugen. Sie haben Kaffeesatz, der ihnen vom Lebensmittelkonzern Nestlé zur Verfügung gestellt wurde, auf rund 450 Grad erhitzt und einem Druck von etwa 300 bar ausgesetzt. Als Folge ging das im Kaffeesatz erhaltene Wasser in den sogenannten überkritischen Zustand über, in dem es weder flüssig noch gasförmig ist. Die im Kaffeesatz erhaltenen Nährsalze konnten dadurch leicht abgetrennt werden. Als nächstes wurde mit einem Katalysator aus dem Kaffeesatzrest Methan erzeugt. Dabei konnte rund 60 Prozent der im der im Kaffeesatz enthaltenen Energie konnten im Pilotversuch in Methan umgesetzt werden.

„Damit konnten wir die technische Machbarkeit der Gewinnung von Methan aus Kaffeerückständen zeigen“, erklärt PSI-Forscher Frédéric Vogel. Für Praxistests braucht es allerdings noch eine leistungsfähigere Anlage. An einer solche wird derzeit am PSI geforscht.

Die Einsatzmöglichkeiten des aus dem Kaffeesatz gewonnen Methans sind vielfältig. So kann es etwa in das Erdgasnetz eingespeist werden oder für die Erzeugung von Strom verwendet werden.

Die Forscher überlegen nun auch wie sie noch mehr aus dem Kaffeesatz rausholen könnten. So könnten die abgetrennten Nährsalze einen qualitativ hochwertigen Dünger abgeben. ssp

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