Andreas Koch
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Gewerbeverband warnt vor Preisexplosion

3. November 2016
Bern - Die Annahme der Atomausstiegsinitiative würde eine Stromlücke schaffen und zu einer Explosion der Strompreise führen, warnt der Gewerbeverband. Anhänger der Initiative weisen dies zurück.

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) lehnt die Atomausstiegsinitiative ab, über die am 27. November abgestimmt wird. Dieser schaffe eine selbstverschuldete Stromlücke, der die Preise explodieren lasse, heisst es in einer Mitteilung. Sein Präsident Jean-François Rime warnt sogar vor einer Verdopplung der Strompreise, falls die Initiative angenommen wird. „Der überhastete Zwangswechsel in der Produktionstechnologie verteuert den Strom“, wird der Freiburger SVP-Nationalrat in einer Mitteilung des SGV zitiert. Das Netz werde überfordert, zugleich eine selbstverschuldete Knappheitssituation geschaffen. 

Silvan Hotz, Präsident des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeisterverbandes, lobt dagegen die heutige Situation „Heute sind die Strompreise tief“, wird er zitiert. „Es liegt auf der Hand, dass die Preise nach einer künstlich herbeigeführten Verknappung einen Sprung nach oben machen werden.“ Und der Luzerner SVP-Nationalrat und IT-Unternehmer Fritz Grüter lobt zwar den Ausbau der erneuerbaren Energien, hält aber einen raschen Ausstieg aus der Atomenergie für falsch. Strom sei für seine Green Gruppe, eine Betreiberin von Datazentren, ein Rohstoff. „Die Initiative verlangt von mir, entweder auf Rohstoff zu verzichten – was einer Aufgabe meines Geschäfts gleichkäme – oder sie will meinen Rohstoff ungebührlich verteuern, was meine Marktsituation erheblich erschwert.“

Die Initianten des Atomausstiegs halten die Angaben des Gewerbeverbandes laut einem Artikel des „Tages-Anzeigers“ für aus der Luft gegriffen. Die Überkapazität in Europa werde nicht so schnell verschwinden, wird Regula Rytz zitiert, die Präsidentin der Grünen. Mindestens bis 2022 gehe der Zubau der Erneuerbaren schneller voran als die Stilllegung alter Kraftwerke. Damit blieben die Preise auf dem heutigen niedrigen Niveau.

Greenpeace geht in seiner Replik kaum auf die Argumente des SGV ein. Er wirft dem Gewerbeverband aber in einer Mitteilung vor, auch die Teilrevision der Kernenergieverordnung abzulehnen. Der Gewerbeverband sei damit ein „Totengräber der AKW-Sicherheit“. stk

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