Andreas Koch
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Kleinvögel sind häufigste Opfer von Windkraftanlagen

29. November 2016
Bern - Bei der weltweit ersten Studie zur Auswirkung von Windenergieanlagen auf Zugvögel wurden im Jura 20,7 Schlagopfer pro Jahr ermittelt. Betroffen sind vor allem nachts ziehende Kleinvögel. Die Ergebnisse sind jedoch nur bedingt auf andere Windkraftanlagen übertragbar.

Im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) hat die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Standort Le Peuchapatte über knapp neun Monate hinweg das Ausmass der Kollisionen von Vögeln mit Windenergieanlagen untersucht. Dabei wurde die Umgebung der dortigen drei auf 1100 Meter über dem Meeresspiegel stehenden, rund 15 Meter hohen Windräder vom Typ Enercon E-82 in weitem Umkreis in regelmässigen Abständen auf Schlagopfer abgesucht. Gleichzeitig wurde der Vogelzug über das Gelände für den gesamten Untersuchungszeitraum mit einem Radar vom Typ BirdScanMT1 erfasst. 

Wie das BFE mitteilt wurde anhand der Ergebnisse ein Medianwert von 20,7 Schlagopfern pro Windrad und Jahr ermittelt. Bei den meisten der getöteten Vögel handelt es sich um nachts ziehende Kleinvögel wie Goldhähnchen, Drosseln, Mauersegler und Stockenten. Eine direkte Korrelation zwischen Zugintensität und Anzahl der Schlagopfer konnte dabei nicht ermittelt werden, was zeige, „dass der Zusammenhang zwischen Zugintensität und der Anzahl Schlagopfer innerhalb der Zugzeit komplexer ist als bisher angenommen“, heisst es in der Mitteilung. 

Nach Ansicht des BFE lassen sich die Ergebnisse der Studie auf topografisch ähnliche Standorte und ähnliche Zugvögelschwärme übertragen. Allerdings gelte dies nicht unbedingt für grössere Windparks mit höheren Windrädern, „da diese weiter in den Vogelzugstrom hineinragen“. Auch für Standorte in den Alpen und im Mittelland sind sie nicht repräsentativ. hs

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