Andreas Koch
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Landesweiter Strommangel könnte Milliarden kosten

30. Dezember 2016
Zürich - Ein langanhaltender Strommangel zählt zu den gefährlichsten Risiken für die Schweiz. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hält ihn für ein realistisches Szenarium. Zunehmende Digitalisierung sorge für extreme Schäden im Ernstfall.

Analysen des  Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS) hätten gezeigt, dass ein lang anhaltender Strommangel in der Schweiz statistisch rund alle 60 bis 70 Jahre eintreten könnte, erläutert Stefan Brem im Interview mit „20 Minuten“. Der Chef Risikogrundlagen beim BABS schätzt die dadurch verursachten Schäden auf eine Grössenordnung von etwa 100 Milliarden Franken. „Dass die Auswirkungen einer Strommangellage so massiv sind, liegt an der zunehmenden Stromabhängigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft, die seither noch einmal zugenommen hat“, erklärt Brem im Interview. „Zerstört etwa in Deutschland ein Sturm wichtige Strominfrastrukturen, entsteht ein Dominoeffekt, der Auswirkungen bis nach Italien und in die Schweiz haben kann.“ 

Die Folgen wären gravierend. Ausgefallene Ampeln führten zu einem Verkehrschaos, Kerzenbeleuchtung zu Wohnungsbränden. In kleineren Krankenhäusern ohne Notstromversorgung könnten auf lebenserhaltende Maschinen angewiesene Patienten versterben. Auch Lebensmittelvergiftungen beziehungsweise Plünderungen hält Brem für möglich, obwohl die Behörden für Katastrophenfälle ausreichend Lebensmittel zur Verteilung an die Bevölkerung bereit halte. 

Neben Naturkatastrophen zählt der Experte dabei auch Cyber-Angriffe und das Alter der Netzinfrastruktur als mögliche Auslöser von Stromausfällen auf. Insbesondere bei letzterem bestehe auch in der Schweiz Handlungsbedarf. hs

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