Andreas Koch
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Leibstadt darf unter Auflagen ans Netz

17. Februar 2017
Leibstadt - Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat hat die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Leibstadt genehmigt. Kritiker halten die Gefahr für nicht gebannt und fordern eine Änderung des Kernernergiegesetzes.

„Der sichere Betrieb des KKL ist gewährleistet und die Anlage erfüllt die Sicherheitsanforderungen des Gesetzgebers“, wird Ralph Schulz, Leiter des Fachbereichs Sicherheitsanalysen beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) in der entsprechenden Mitteilung der Aufsichtsbehörde zitiert. „Es gibt aus Sicht der Aufsichtsbehörde deshalb keinen Grund, warum das Kernkraftwerk Leibstadt seinen Betrieb nicht wieder aufnehmen kann.“ 

Um ein erneutes Auftreten der für die aufgetretenen Schäden an den Brennelementen verantwortlichen kritischen Siedezustände (Dryouts) zu vermeiden, erteilte das ENSI jedoch Auflagen. So darf der Reaktor bis Mitte September nur mit abgesenkter Leistung gefahren werden. Zusätzliche Überwachungsmassnahmen sollen einen eventuellen Anstieg radioaktiver Abgasse kontrollieren. In einem solchen Fall muss das Kernkraftwerk sofort ausser Betrieb gehen. 

Die Schweizerische Energiestiftung (SES) kritisiert dagegen die Wiederinbetriebnahme. Die Ursachen für die Dryouts der Brennstäbe blieben weiterhin ungeklärt. Es sei keineswegs klar, ob die vom ENSI verfügten Auflagen ein Wiederauftreten verhindern könnten, heisst es in der Stellungnahme der SES. „Die Sicherheitsmassnahmen folgen damit dem Prinzip Trial and Error - auf Kosten einer reduzierten AKW-Sicherheit.“  Das bestehende Gesetz sei „für unsere alten Reaktoren zu lasch“, kritisiert Nils Epprecht, SES-Projektleiter Strom & Atom. Die SES fordert eine Revision des Kernenergiegesetzes, um bestehende Sicherheitslücken zu schliessen.

Nach Meinung von Greenpeace dagegen handelt das ENSI „gegen besseres Wissen und verstösst gegen die eigenen Grundsätze“. Die Erlaubnis zur Wiederinbetriebnahme verstosse „gegen jegliche Sicherheitsgebote“, kritisiert die Umweltorganisation in ihrer Stellungnahme. „Die heute mit 16.000 Unterschriften eingereichte Petition AKW Leibstadt soll nicht ans Netz und die Sicherheitsbedenken in der Bevölkerung werden dadurch mit Füssen getreten“, heisst es dort abschliessend. hs

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