Andreas Koch
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Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Marxer Active Energy Building ist bezugsbereit

24. November 2017
Vaduz - Nach sechs Jahren Planung und Bauzeit ist das Marxer Active Energy Building in Vaduz bezugsbereit. Das Gebäude ist komplett energieautark und sticht mit seinen beweglichen Klimaflügeln heraus.

Das Marxer Active Energy Building ist weder an Gas- oder Fernwärme noch an eine Öl- oder Holzheizung angeschlossen. Ein grosser Teil des Stromverbrauchs wird mit Solarenergie und Geothermie gedeckt. Dafür wurde der Bau energietechnisch auf Basis detaillierter Analysen der Sonneneinstrahlung konzipiert. Die auf dem Dach angebrachten Solarmodule sind etwa auf beweglichen Elementen befestigt, sodass sie der Sonne folgen können. Damit ist der Wirkungsgrad 2,9-mal höher als bei herkömmlichen Anlagen. Produziert das Haus zu viel Energie, wird diese an die umliegenden Gebäude abgegeben oder ins Netz eingespeist.

Speziell für das Marxer Active Energy Building wurden auch sogenannte Klimaflügel entwickelt. Dabei handelt es sich um Fassadenelemente mit Latent-Wärmespeichermodulen, die an der Ost- und Westseite des Gebäudes angebracht sind. Drei dienen dazu, die Temperatur im Innenraum zu senken, vier dazu, sie zu erhöhen. Gefüllt sind sie mit sogenannten Phase Change Materials (PCM). Zumeist werden dafür  verschiedene Paraffinsorten verwendet, die eine hohe Kapazität zur Speicherung von Wärme und Kälte haben.

Mit dem Sonnenaufgang öffnen sich die auf der Westseite angelegten Heizflügel. Wie eine Sonnenblume folgen sie dem Sonnenlauf, um eine maximale Sonneneinstrahlung zu absorbieren. Wenn der Speicher voll ist, legen sich die Flügel wieder an das Gebäude an. So wird die Wärme an die Frischluft der Wohnraumlüftung abgegeben.

Die Kühlflügel ersetzen herkömmliche Kühlaggregate. Sie sind an der Ostseite des Gebäudes angesetzt und öffnen sich nur nachts. Die Wärme wird in den Himmel abgestrahlt. Auch wenn im Sommer die Nachttemperaturen noch relativ hoch sind, kann aufgrund des Strahlungsaustausches und der speziellen Beschichtung Wärme abgegeben und Kälte gespeichert werden.

Nach sechs Jahren Planungs-, Forschungs- und Umsetzungsphase sind die zwölf Wohnungen im Gebäude nun bezugsbereit, wie das „Volksblatt“ in einem Artikel schreibt.  ssp

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