Nationalbank soll aus fossilen Energien aussteigen

„Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Artisans de la Transition zeigt auf, dass die Nationalbank 10,8 Prozent ihres US-Aktienportfolios in börsenkotierte Unternehmen der fossilen Industrie investiert“, heisst es im Klimaschutz-Memento. „Wird der durch diese Unternehmen verursachte CO₂-Ausstoss anteilmässig diesen US-Aktien zugeordnet, dann verantwortet die SNB ähnlich viel Treibhausgase wie die gesamten jährlichen Emissionen der Schweiz.“ Mit Investitionen in die Erschliessung neuer Vorkommen fossiler Energieträger heize die Schweizer Nationalbank (SNB) den CO₂-Ausstoss zusätzlich an. 

Den Verfassern des Mementos zufolge steht diese Anlagepolitik der SNB im Widerspruch zum Pariser Klimaabkommen und seinem Ziel, „die Finanzströme so umzulenken, dass die Begrenzung der Erwärmung auf weit unter 2 Grad Celsius erreicht wird“.

Einer Mitteilung der Klima-Allianz Schweiz zufolge haben das Memento bereits über 130 Persönlichkeiten aus Politik, Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie, aus Glaubensgemeinschaften und der Kultur sowie aus im Klima- und Umweltbereich aktiven Nichtregierungsorganisationen unterschrieben. Unter den Unterzeichnern finden sich dabei sowohl aktive als auch ehemalige Bundesparlamentarier. 

Sie alle fordern die Nationalbank auf, „die CO₂-Emmissionen des gesamten global angelegten Portfolios zu ermitteln und zu veröffentlichen“. Ausserdem soll die SNB ein Ausstiegsszenario erstellen, mit dem „sämtliche Investitionen in die nachgewiesenermassen grössten Verursacher unter den fossilen Unternehmen“ ausgeschlossen werden.

Die Klima-Allianz Schweiz wird der SNB das Klimaschutz-Memento am 20. April übergeben. Acht Tage später ist anlässlich der SNB-Generalversammlung eine Strassenaktion auf dem Bärenplatz in Bern geplant. hs