Ökolandbau könnte mehr Biogas nutzen

„Biogas ist ein Multitalent“, schreibt der deutsche Fachverband Biogas in einer Mitteilung zum Potenzial von Biogas im Ökolandbau. Es kann als Strom oder Wärme genutzt werden und aus Energiepflanzen, Reststoffen oder Tierdung erzeugt werden. Deswegen kann Biogas sowohl auf Gemischtbetrieben als auch auf spezialisierten Bauernhöfen produziert und in den eigenen Produktionsablauf integriert werden. 

Derzeit sei der Ökolandbau in der Biogasbranche allerdings noch unterrepräsentiert, erläutert der Fachverband in der Mitteilung. Mit rund 180 Biogasanlagen sind nur ungefähr 2 Prozent aller Anlagen in Deutschland insgesamt auf Biohöfen im Einsatz. „In der konventionellen Landwirtschaft wie auch im Ökolandbau besteht noch viel Potenzial zur verstärkten Nutzung von Biogas“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Biogas, Claudius da Costa Gomez, in der Mitteilung. 

Eine von der Universität Kassel, Ecofys und dem auch in der Schweiz vertretenen Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) erstellte Studie hat laut Mitteilung ein derzeit realistisches Biogaspotenzial von 150 Megawatt installierter elektrischer Leistung für den deutschen Ökolandbau errechnet. Damit könnten jährlich rund 1,1 Milliarden Kilowattstunden Strom und 420 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. 

„Durch die Nutzung von Biogas lässt sich die Klimabilanz der Landwirtschaft deutlich verbessern“, erklärt da Costa Gomez in der Mitteilung. Im vergangenen Jahr konnten allein in Deutschland durch die Nutzung von Biogas rund 19 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermieden werden. hs