Andreas Koch
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Strombranche ist finanziell gesund

1. September 2017
Bern - Der Strombranche geht es besser als vielen Industrieunternehmen, so die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom. Alpiq und Axpo wiesen zwar Probleme auf, ihren Aktionären gehe es aber blendend. Einen Ausbau der Förderung für die Wasserkraft lehnt die ElCom ab.

Die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom tritt dem Anschein entgegen, die Schweizer Stromwirtschaft stecke in einer Krise. Vielmehr weise eine Vielzahl der Unternehmen steigende Gewinne „oder zumindest solide Jahresergebnisse aus“, schreibt die Aufsichtsbehörde in einem Bericht zuhanden der Energiekommission des Nationalrats. „Angesichts dieser Zahlen erscheint die Situation in der Branche nicht derart schlimm, wie sie in der politischen Debatte derzeit diskutiert wird.“ Die Debatte werde vor allem von den zwei Ausnahmefällen der Strombranche geprägt: Weder Alpiq noch Axpo könnten auf Konsumenten im Versorgungsmonopol der Grundversorgung zurückgreifen. Alpiq verfüge auch nicht mehr über ein eigenes Verteilnetz mit ebenfalls regulierten Einnahmen. Allerdings seien die roten Zahlen der vergangenen Jahre bei beiden auf Sondereinflüsse geprägt. Die ElCom kritisiert dabei indirekt die Intransparenz beider Unternehmen: „Welche konkreten Umstände ursächlich für diese Sonderfaktoren waren und ob derart starke Wertberichtigungen betriebswirtschaftlich notwendig waren, bleibt für Aussenstehende unklar“, so der Bericht. Jedenfalls sei die Bonität beider Unternehmen weiterhin gut, die Zahlen hätten sich zudem zuletzt wieder verbessert.

Den Energieversorgern unter den Aktionären der beiden Stromerzeuger gehe es dagegen blendend. Ihre Rentabilität erreiche mit Margen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 25 Prozent bei den Alpiq-Aktionären und 20 Prozent bei den Axpo-Aktionären „Spitzenwerte im Vergleich zu anderen Schweizer Industrieunternehmen“. Deren Ebitda-Marge liege im Durchschnitt bei 12 Prozent. Der Alpiq-Aktionär WW Zug kommt sogar auf eine Ebitda-Marge von 39,6 Prozent und einem Eigenkapital von 87,8 Prozent. Die Baselbieter EBM als grösster Schweizer Alpiq-Aktionäre erreicht immerhin eine Ebitda-Marge von 14,2 Prozent und ein Eigenkapital von 66,2 Prozent. Die Zürcher EKZ als grösste Axpo-Aktionärin kommt auf eine Ebitda-Marge von 22,3 Prozent und ein Eigenkapital von 76,5 Prozent. Selbst die Berner BKW erreicht eine Ebitda-Marge von 19,8 Prozent und hat eine Eigenkapitalquote von 34,3 Prozent – Tendenz steigend.

Das Fazit der ElCom: „Den meisten Unter-nehmen der Branche geht es gut.“ Sie lehnt daher einen Ausbau der Förderung der Branche ab. „Aus ökonomischer Sicht ist eine weitere zusätzliche Förderung bzw. Stützung der Schweizer Wasserkraft nicht zu begründen.“ stk

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