Andreas Koch
Andreas Koch
GeschäftsführerKEEST
Geschäftsführer

Haben Sie eine Frage? Wie dürfen wir Ihnen zu Diensten sein?

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!

Kompetenz-Zentrum
Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Stromspeicher werden zu einem guten Geschäft

15. September 2017
Bern - Die Energiewende benötigt saisonale Stromspeicher. Denn einem Überangebot von Strom im Sommer steht ein Strommangel im Winter gegenüber. Eine Veranstaltung von swisscleantech zeigte einige Lösungen auf, die von Schweizer Firmen angeboten werden.

Wenn erneuerbare Energien in der Schweiz erfolgreich Atomstrom ersetzen sollen, braucht es mehr Stromspeicher. Dabei bietet sich für die saisonale Speicherung unter anderem die chemische Speicherung an, wie eine Veranstaltung von swisscleantech am Mittwoch in Bern gezeigt hat. Das rechnet sich schon heute, erläuterte Rolf Huber, Verwaltungsratspräsident der H2 Energy mit Sitz in Opfikon ZH, in seiner Präsentation. H2 Energy produziert im Laufwasserkraftwerk der IB Aarau in Aarau Wasserstoff. Dieser wird in einem eigenen Trailer gespeichert und an der Coop-Tankstelle in Hunzenschwil verkauft. „Alle Beteiligten verdienen schon heute Geld dabei“, sagte Huber. IB Aarau nutzt so seinen Strom, H2 Energy verwertet seine Technologie und für Coop, Marktführer bei den Tankstellen in der Schweiz, ist es ein Schritt in Richtung CO2-Neutralität. „Wir haben gute Erfahrungen mit der H2-Anlage gemacht“, sagte denn auch Hans-Kaspar Scherer, CEO der IB Aarau. Er hoffe, dass weitere Lastwagen die Anlage nutzen, „damit wir das skalieren können“.

HTCeramix in Yverdon, eine Tochter der italienischen Solidpower, arbeitet wiederum an der Festoxidbrennstoffzelle. Dabei reagiert Sauerstoff mit einem Biogas und kann so Energie chemisch speichern und anschliessend wieder in Strom abgeben. Dabei werden zu 60 Prozent Strom erzeugt, zu 25 Prozent Wärme, der Rest geht verloren – ein hoher Grad an Effizienz.

Eine ganze Reihe von Schweizer Unternehmen entwickelt auch die klassischen Batterien weiter. Leclanché, ebenfalls in Yverdon und seit über einem Jahrhundert auf dem Markt, liefert Batterien unter anderem für Energieversorger auf dem sehr dynamischen nordamerikanischen Markt. Power Blox in Brugg AG setzt Lithium-Batterien nach dem Lego-Prinzip zusammen und ermöglicht zusammen mit Solaranlagen so eine dezentrale Stromversorgung. Battery Consult in Meiringen BE arbeitet an der Weiterentwicklung von Salzbatterien. Die Technologie war bereits in den 70er Jahren in Südafrika für Autobatterien entwickelt worden. Nun ist sie laut Battery Consult-Chef Cord-Heinrich Dustmann vor allem für die dezentrale Stromspeicherung etwa bei Solaranlagen interessant. „Salzbatterien sind sicher und rezyklierbar“. stk

[ zurück zur Übersicht ]