Umstellung auf Elektroautos ist machbar

Grossbritannien will den Verkauf von Diesel- und Benzinautos bis 2040 verbieten. Das wird nun auch von Schweizer Politikern gefordert. „Bei einer klaren politischen Haltung und den zur Verfügung stehenden zwei Jahrzehnten“ wäre die Umstellung auch in der Schweiz machbar, wie Marcel Gauch in einem Interview mit dem „Tages-Anzeiger“ erklärt. Laut dem Nachhaltigkeitsdelegierten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) wäre dazu unter anderem eine Anpassung der Strominfrastruktur und die konsequente Umsetzung der Energiestrategie 2050 nötig.

Aus Sicht von Gauch wäre die Umstellung auf Elektroautos trotz der aufwendigeren Produktion ökologisch. Dieser Zusatzaufwand in der Produktion werde nämlich durch die geringeren Betriebsemissionen wiedergutgemacht. Wichtig sei allerdings, dass Elektroautos mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, betont er.

Durch die Umstellung auf Elektroautos würde auch der Elektrizitätsverbrauch steigen. „Könnte man auf einen Schlag alle Autos auf Elektroantrieb umstellen, würde dies bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer einer jährlichen Energiemenge von 11.000 Gigawattstunden entsprechen“, so Gauch. Das seien knapp 20 Prozent des heutigen Landesverbrauchs.

Eine Herausforderung bedeute dabei gar nicht der gestiegene Stromverbrauch, sondern die Energiespeicherung. In diesem Bereich müssten laut Gauch neue Technologien entwickelt werden. Es werde bereits an „interessanten Möglichkeiten geforscht, temporär anfallende Energie aus Photovoltaik oder Wind in Wasserstoff oder Methan umzuwandeln und damit zeitversetzt energetisch nutzbar zu machen“. ssp