Urbane Energiesysteme brauchen ganzheitliche Planung

24. April 2018

Lausanne - Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne haben ein Modell für die Gestaltung von urbanen Energiesystemen entwickelt. Dabei werden Gebäude nicht einzeln analysiert, sondern als ein Teil eines grossen urbanen Puzzles.

Die rasch wachsenden Städte müssen auf erneuerbare Energielösungen umstellen, um nachhaltig existieren zu können. Bei der Umgestaltung der Energiesysteme von Gebäuden wird heute jedoch nicht der Einfluss des gesamten städtischen Klimas in die Planung miteinbezogen. Ein neues Planungsmodell von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) soll dies ändern.

Mit dem Modell der Forscher wird die gesamte Nachbarschaft und die gesamte Stadt bei der Optimierung der Energiesysteme von Gebäuden beachtet. „Ich finde, es ist wichtig, den Energiebedarf von allen Gebäuden in einer Stadt zu bestimmen, um ein passendes Energiesystem zu entwickeln“, erklärt Dasun Perera, der am Projekt mitarbeitet. „Hitze, Kälte und Wind beeinflussen den jeweiligen Energiebedarf von Gebäuden. Und Gebäude beeinflussen sich auch gegenseitig.“

Im Rahmen ihres Projekts haben die Forscher Städte in zwei unterschiedlichen Klimazonen – in der Schweiz und in Palästina – untersucht. Derzeit benötigt die Schweiz insbesondere Heizsysteme, während Palästina eher auf Kühlsysteme angewiesen ist. Projektmitarbeiter Dasaraden Mauree betont, dass auch der Klimawandel beim Modell beachtet werden muss. Oft werde vergessen, dass etwa in der Schweiz bis zum Ende des Jahrhunderts ein eher mediterranes Klima herrschen wird und der Bedarf nach Kühlungssystemen damit zunehmen wird. Es sei wichtig, auch dies zu beachteten, wenn neue Gebäude gebaut werden.

Insgesamt konnten die Forscher beweisen, dass es wirksamer ist, das Energiesystem einer Stadt als Ganzes zu planen als jene von individuellen Gebäuden. Ihre Studie haben sie in der Fachzeitschrift „Applied Energy“ veröffentlicht. ssp

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