Zitteraal zeigt Weg für selbstaufladende Energiequelle auf

Die von den Forschern um Michael Mayer vom Adolphe Merkle Institut, der amerikanischen Universitäten von Michigan und von San Diego entwickelte Energiequelle macht sich den unterschiedlichen Salzgehalt von Süss- und Salzwasserkammern zu Nutze, informiert die Universität Freiburg in der entsprechenden Mitteilung. Solche durch ionenselektive Membranen getrennte Kammern wurden in hundertfacher Wiederholung mit einem 3D-Drucker auf eine Plastikfolie aufgedruckt. Diese Folie wurde von den Forschern so gefaltet, dass alle gedruckten Zellen gleichzeitig miteinander in Kontakt gebracht werden. Auf diese Weise werde der stromerzeugende Prozess sogar effizienter ausgelöst als beim Zitteraal, heisst es in der Mitteilung. Er steuert die Stromerzeugung über sein Nervensystem. 

Bei der Kapazität hinke die von den Forschern entwickelte Energiequelle mit rund 110 Volt allerdings noch stark hinter der des Zitteraals von bis zu 600 Volt zurück, schreibt die Universität weiter. Die Hauptherausforderung sehen die Forscher ihr zufolge jedoch darin, die Stoffwechselenergie des Körpers für die Erzeugung elektrischer Energie zu nutzen. Dies könnte über die Ausnutzung von Ionendifferenzen in verschiedenen Körperregionen oder auch über die Umwandlung von Muskelenergie in elektrische Energie möglich sein. Gelingt dies, könnten auf Strom angewiesene medizinische Geräte im Körper wie Herzschrittmacher oder Prothesen bald mit selbstaufladenden Batterien betrieben werden, die nicht mehr operativ ausgetauscht werden müssen. hs