Zulieferer sollten Anschluss nicht verpassen

In China sei die Frage nach der künftigen Energiequelle für das Auto bereits beantwortet, schreibt das Beratungsunternehmen Oliver Wyman in der Medienmitteilung zu einer Analyse der Managementberatung zum Thema. Dort werden elektrische Antriebe gegenüber Personenkraftwagen mit Verbrennungsmotor privilegiert. Bereits vor zwei Jahren seien in China mehr Elektrofahrzeuge verkauft worden „als in Europa und Nordamerika zusammen“. Dabei setzt sich die Regierung dafür ein, dass in wenigen Jahren 80 Prozent der E-Autos aus heimischer Produktion stammen. 

„China positioniert sich als Schlüsselmarkt für Elektromobilität – und andere Schwellenländer werden folgen“, prognostiziert August Joas, Partner und Leiter der globalen Automotive Practice bei Oliver Wyman, in der Mitteilung. Die stark im traditionellen Automobilbau verankerten Zulieferer in Deutschland drohten in diesem Prozess auf der Strecke zu bleiben. Zwar liessen bereits getätigte Investitionen in Komponenten von Verbrennungsmotoren laut Juergen Reiner, Partner und Automobilexperte bei Oliver Wyman,  „Elektromobilität auf kurze Sicht unattraktiv erscheinen“.  Mittelfristig drohe den Zulieferern jedoch der Verlust von Wettbewerbsvorteilen, „etwa gegenüber chinesischen Konkurrenten, die sich ganz auf E-Autos spezialisieren“. 

Den Analysten der Managementberatung zufolge wird der Marktanteil von Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren stark steigen. Zulieferer sollten daher in Forschung und Entwicklung neuer Produkte investieren. Dabei dürften sogar Kooperationen mit direkten Konkurrenten kein Tabu sein. hs