Haben Sie eine Frage? Wie dürfen wir Ihnen zu Diensten sein?
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!
Alpen eignen sich zur Produktion von Solarstrom
25. April 2017
[ zurück zur Übersicht ]
Zürich - Nachhaltigkeit lässt sich auch ohne signifikante Absenkung des Lebensstandards erreichen, meint Anton Gunzinger. Im Interview erläutert der ETH-Professor, dass sich die Alpen zur Produktion von Solarstrom genauso gut eignen wie die Sahara.
Wer den Energieverbrauch des eigenen Landes nicht militärisch auf Kosten von anderen sichern will, wird langfristig keine andere Wahl haben, als auf erneuerbare Energien umzusteigen, erläutert Anton Gunzinger im Interview mit der „Limattaler Zeitung“. „Als Ingenieur“ hält der Unternehmer und Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) dies für durchaus realistisch. Allein im letzten Jahr seien „weltweit 250 Terawattstunden an erneuerbaren Energien hinzugebaut“ worden.
Die Energiestrategie 2050 ist für Gunzinger dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Insbesondere in Sachen Photovoltaik sieht der Experte hohes Potenzial. „In den Alpen kann man pro Fläche etwa gleich viel Sonnenenergie gewinnen wie in der Sahara - weil es weniger Atmosphäre dazwischen hat“, erläutert Gunzinger. Wenn nötig würde der Professor dabei auch „eines oder zwei Täler mit Solaranlagen zupflastern“. Die Auswirkungen auf die Umwelt wären dabei immer noch geringer als die von Wasserkraftwerken.
Mangels politischer Akzeptanz von Windkraftanlagen sollte die Photovoltaik durch Biomasse-Kraftwerke ergänzt werden. Auch das notwendige Speichern von Energie sei für die Schweiz „dank der existierenden Speicherseen“ kein grosses Problem.
Hinsichtlich der Kosten gibt Gunzinger den Gegnern der Energiestrategie insoweit recht, als auch er sie bis 2050 auf rund 100 Milliarden Franken veranschlagt. Dem stünden jedoch rund 250 Milliarden Franken Einsparungen beim Import fossiler Energieträger gegenüber. hs