Andreas Koch
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Energieversorger will weltgrösste Strombatterie schaffen

23. November 2017
Oldenburg - Der Oldenburger Energieversorger EWE hat eine neuartige Salzbatterie testen lassen. Diese könnte Strom in riesigen unterirdischen Salzkavernen speichern. Noch aber gibt es offene technische und politische Fragen.

Der Oldenburger Energieversorger EWE betreibt über seine Tochtergesellschaft EWE Gasspeicher GmbH insgesamt 38 Salzkavernen. Diese unterirdischen Hohlräume, die laut einer Mitteilung des Unternehmens manchmal die Grösse des Kölner Doms haben, werden derzeit für die Speicherung von Erdgas genutzt. Künftig könnten sie auch Strom speichern. EWE will dabei auf die sogenannte Redox-Flow-Technologie zurückgreifen, bei der Strom in Salzlösungen gespeichert wird. Die Technologie macht sich zunutze, dass unterschiedliche Elektrolyte Elektronen unterschiedlich stark binden können. Wird Strom von aussen zugeführt, werden die Elektronen vom stärkeren Elektrolyten abgerissen und zum schwächeren hin geführt. Umgekehrt wird diese Energie wieder als Strom frei, wenn die Elektronen wieder zum stärkeren Elektrolyten fliessen.

Das Center for Energy and Environmental Chemistry der Universität Jena hat nun organische Polymere entwickelt und zusammen mit Sole von EWE genutzt, um solche Elektrolyte herzustellen. Diese hätten in einem Testbehälter von der Grösse eines Warmwasserspeichers von Gebäuden den Strom wie vorgesehen gespeichert und wieder abgegeben. „Damit sind wir unserem Ziel, die grösste Batterie der Welt zu bauen, einen entscheidenden Schritt näher gekommen“, wird Ralf Riekenberg, Leiter des brine4power genannten Projektes bei der EWE Gasspeicher GmbH, in der Mitteilung zitiert.

Bevor das Verfahren in Salzkavernen genutzt wird, seien aber noch wichtige Fragen zu klären. So müsste der Betreiber von Steuern und Abgaben befreit werden, die auf Endverbrauchern von Strom lasten. Ausserdem müssten die Forschungen zur Polymer-Redox-Flow-Technik intensiv fortgesetzt werden. Wenn aber alle Fragen gelöst seien, „könnte brine4power zum fehlenden Puzzlestück der Energiewende werden“, so Riekenburg. stk

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