Andreas Koch
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Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Erneuerbare überholen Kohle

2. Februar 2018
Brüssel - Im Jahr 2017 wurde in der EU erstmals mehr Strom aus Wind, Sonne und Biomasse produziert als aus Kohle, wie ein neuer Bericht zeigt. Allerdings ist das Wachstum der erneuerbaren Energien von Land zu Land sehr unterschiedlich.

2017 wurde aus Wind, Sonne und Biomasse in der Europäischen Union erstmals mehr Strom produziert als aus Stein- und Braunkohle zusammen. Dies geht aus einer gemeinsamen Analyse der Denkfabriken Agora Energiewende aus Deutschland und Sandbag aus Grossbritannien hervor. Die Stromerzeugung aus diesen erneuerbaren Quellen ist im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gewachsen. Seit 2010 hat sich der Anteil von Strom aus Wind, Sonne und Biomasse in der EU zudem mehr als verdoppelt.

Der Anteil der erneuerbaren Energien entwickelt sich in den EU-Mitgliedstaaten jedoch sehr unterschiedlich, hält die Studie weiter fest. So haben Grossbritannien und Deutschland in den vergangenen drei Jahren mehr als die Hälfte zum Ausbau der erneuerbaren Energien beigetragen. In Deutschland wurde 2017 insgesamt 30 Prozent des Stroms aus Wind, Sonne und Biomasse erzeugt, in Grossbritannien waren es 28 Prozent. Das stärkste prozentuale Wachstum wurde in Dänemark verzeichnet. Dort stammten 2017 insgesamt 74 Prozent des Stroms aus Wind, Sonne und Biomasse – ein Anstieg von 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Sehr niedrig fällt das Wachstum der Erneuerbaren in Slowenien, Bulgarien, Frankreich, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Ungarn aus. In diesen sechs Ländern wurden 2017 weniger als 10 Prozent des Stroms aus Wind, Sonne und Biomasse produziert.

Die Stromerzeugung aus Steinkohle ging 2017 wegen der höheren Windstromproduktion um 7 Prozent zurück. Die Stromerzeugung aus Brauhnkohle steig allerdings leicht an. „Eine Abkehr von der Braunkohleverstromung ist bislang nicht zu erkennen“, halten die Studienautoren fest.

Ausserdem ist der CO2-Ausstoss des europäischen Stromsektor trotz des Anstiegs bei den Erneuerbaren nicht gesunken. Die Studie begründet dies unter anderem mit dem Rückgang bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund der geringen Niederschläge sowie dem angestiegenen Stromverbrauch.

„Da der Stromverbrauch das dritte Jahr in Folge steigt, müssen die Länder ihre Bemühungen um Energieeffizienz verstärken“, so Sandbag-Analyst Dave Jones. Die Studie plädiert weiter für die Stilllegung der Kohlekraftwerke und der verstärkten Nutzung von Photovoltaik, deren Kosten inzwischen stark zurückgegangen seien. ssp

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