Andreas Koch
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Greenpeace fordert offene Karten bei AKW Leibstadt

2. Februar 2017
Zürich - Nach einem mehrmonatigen Stillstand soll das AKW Leibstadt Mitte Februar wieder ans Netz gehen. Dies, obwohl die Ursache für die Brennelementschäden laut einem Medienbericht noch nicht geklärt sind. Greenpeace verlangt die Offenlegung aller Dokumente.

Das AKW Leibstadt ist seit Anfang August 2016 ausser Betrieb. Nach der Jahresrevision konnte es nicht wieder ans Netz, weil an mehreren Hüllrohren der Brennelemente bereits 2015 Anzeichen für Oxidation entdeckt worden waren. Gemäss der SRF-Sendung Rundschau hat das Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) nun die Freigabe für die Kernbeladung erteilt. Laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace erscheint Wiederinbetriebnahme per Mitte Februar damit „nur noch als Formsache“.

Greenpeace kritisiert den Entscheid des ENSI. „Gemäss Aussagen von Leibstadt-Kraftwerksleiter Andreas Pfeiffer im Rundschau-Beitrag ist der Grund für die Schäden noch immer nicht geklärt, trotz anderthalbjähriger Suche”, hält die Organisation fest. Der Entscheid sei somit gefallen, ohne zu wissen, was die Oxidationen beziehungsweise die unzureichende Kühlung der Brennelemente verursacht hat.

„Das ENSI handelt sehr unvorsichtig, denn das Ausmass dieses Problems ist weltweit einzigartig“, lässt sich Florian Kasser, Atomexperte bei Greenpeace Schweiz zitieren. Die AKW-Betreiberin hat zwar angekündigt, dass die Leistung von Leibstadt um 120 Megawatt gesenkt wird – das entspricht einer Reduktion um 10 Prozent. Laut Kasser ist das Problem damit aber nicht behoben, sondern nur entschärft. Die Organisation ist der Ansicht, dass das ENSI die Lage falsch einschätzt und fordert nun die Veröffentlichung aller Dokumente, die dem ENSI in dieser Sache vorliegen.

Das ENSI hat gegenüber der SRF auch bestätigt, dass wegen mangelnder Kühlung und übermässiger Oxidation bereits 2014 zu einem Zwischenfall in Leibstadt gekommen ist. Dabei war Radioaktivität in den Kühlkreislauf freigesetzt worden.  ssp

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