Andreas Koch
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Klimaziele brauchen Energiestrategie

13. April 2017
Bern - Der Gebäudesektor und die Industrie haben 2015 die Zwischenziele bei der Senkung des Treibhausgasaustosses erreicht. Der Verkehrssektor muss allerdings noch aufholen. Um die nächste Zielsetzung für 2020 zu erreichen, wären Massnahmen der Energiestrategie 2050 nötig.

Die Treibhausgasemissionen beliefen sich 2015 auf 48,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das sind 0,6 Millionen Tonnen weniger als 2014, wie die neusten Zahlen des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zeigen.

Im Gebäudesektor betrugen die Treibhausgasemissionen 12,7 Millionen CO2-Äquivalente, 26 Prozent weniger als 1990. Damit ist das Zwischenziel von -22 Prozent für 2015 erreicht. Allerdings hat auch der milde Winter zu diesem Ergebnis beigetragen, wie das BAFU in einer Medienmitteilung schreibt.

Im Industriesektor beliefen sich die Treibhausgasemissionen auf 10,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, was einem Minus von 17 Prozent gegenüber 1990 entspricht. Das Zwischenziel von -7 Prozent für 2015 wurde damit klar erreicht. Hierbei weist das BAFU darauf hin, dass 2015 die Einstellung des Betriebs einer Raffinerie sowie sinkende die Emissionen aufgrund einer geringeren Zementproduktion zu einem der wichtigen Gründe für den markanten Rückgang gehören.

Aufholen muss allerdings noch der Verkehrssektor: Die Treibhausgasemissionen lagen in diesem Sektor mit 15,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente um 4 Prozent höher als 1990. Damit ist das Zwischenziel verfehlt worden. Dieses sah eine 2015 eine Stabilisierung der Emissionen auf dem Stand von 1990 vor.

Bis 2020 müsste die Schweiz laut dem CO2-Gesetz eine Reduktion des Treibhausgasausstosses um 20 Prozent gegenüber 1990 erreichen. Dieses Ziel könnte den Schätzungen des BAFU zufolge nur dann erreicht werden, wenn sich die Einflussfaktoren der Emissionen günstig entwickeln. „Legt man einen mittleren Wert der Schätzungsbandbreite zu Grunde, so würde das Ziel um 1,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verfehlt”, wird in der Mitteilung festgehalten. Die Lücke könnte geschlossen werden, wenn die Massnahmen im Rahmen der Energiestrategie 2050 berücksichtigt würden. Zu diesen gehören etwa der Ausbau des Gebäudeprogramms sowie verstärkte Vorschriften für den Verkehr. Es wären auch die Anhebung der Mineralölsteuer für den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) um 4 Rappen sowie um eventuelle Erhöhung der CO2-Abgabe ab 2018 nötig. ssp

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