Andreas Koch
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Leuthard kritisiert Energiebranche

30. Oktober 2017
Bern - In der Schweiz gibt es aus der Sicht von Bundespräsidentin Doris Leuthard zu viele Energieversorger. Diese sollten mindestens mehr zusammenarbeiten, fordert sie in einem Interview. Sie kritisiert auch die Stromproduzenten. Eine Verstaatlichung von AKW lehnt sie ab.

Bundespräsidentin Doris Leuthard ist mit der Energiebranche unzufrieden. „Die Energiewirtschaft ist in ihrem Denken schon weit weg von der eigentlichen Wirtschaft“, sagt die Energieministerin in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom Samstag. Sie reagierte damit auf eine Frage nach der Zukunft der Wasserzinsen. Dabei zeigte sie Verständnis für die Kritik der Gebirgskantone an den Mittellandskantonen, die während Jahrzehnten gut an der Wasserkraft in den Bergen verdient hätten. Jetzt aber sei die Situation anders, so Leuthard. „Dass man die Wasserzinsen marktorientierter ausgestaltet, sollte aber einleuchten.“

Leuthard lehnt es auch ab, den Stromproduzenten mit einem Kapazitätsmarkt unter die Arme zu greifen. Mit diesem würden sie für die Bereitstellung von Produktionskapazität bezahlt. „Man sollte für den Strom zahlen, den man verbraucht“, so Leuthard. Vorstellen können sie sich aber eine „strategische Reserve“ für die Versorgung mit Strom im Winter. 

Auch für eine Verstaatlichung der alternden Kernkraftwerke ist Leuthard nicht zu haben. „Das wäre für gewisse Betreiber und Aktionärskantone praktisch, um die Werke in der letzten Phase, wenn es teuer wird, an den Bund abzutreten“, so die Bundespräsidentin. „Das sehe ich aber gar nicht.“

Aus Leuthards Sicht gibt es in der Schweiz auch zu viele Energieversorger. 700 Versorger und über 8000 Tarife seien zu viel. „Eine Konsolidierung ist erwünscht.“ Die kleinen Versorger sträubten sich gegen die vollständige Liberalisierung und hätten sich von den Produzenten entsolidarisiert. „Da müssen wir mit den Kantonen und dem Verband der Elektrizitätsunternehmen sprechen und sagen: Wenn ihr weiter verantwortlich sein und Geschäfte machen wollt, müsst ihr euch anders strukturieren.“ stk

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