Andreas Koch
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Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Prognosen unterschätzen Innovationsdynamik

9. Februar 2017
Zürich - Die Energiewirtschaft und politische Akteure orientierten sich häufig an Prognosen. Laut ETH-Dozent Jochen Markard liegen die Vorhersagen jedoch oft deutlich daneben und unterschätzen dabei unter anderem das Potenzial der Innovation.

Vorhersagen für das Wachstum von erneuerbaren Energien werden beispielsweise von der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris immer wieder nachträglich nach oben korrigiert, hält Jochen Markard, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), in einem Blogbeitrag fest. Ein Grund für die Fehleinschätzungen sei, dass die Prognosen von der Vergangenheit auf die Zukunft schliessen. Bei plötzlichen Ereignissen, wie etwa die Finanzkrise 2008 oder der Reaktorunfall von Fukushima 2011 führt dies jedoch zu grossen Fehlern. Unterschätzt werde zudem oft auch die technologische Innovation. Ein Grund dafür sei, dass diese relativ unberechenbar dynamisch seien.

„Wenn sich eine neue Technologie zunehmend durchsetzt, wird sie bekannter, die Nachfrage steigt, die Produktion nimmt zu und neue Firmen treten auf. Gleichzeitig entwickeln sich komplementäre Angebote. In der Folge sinken die Kosten, was wiederum die Verbreitung antreibt. So dreht sich das Karussell immer schneller“, erklärt Markard.

Als eine Alternative zu Prognosen schlägt Markard die Arbeit mit Szenarien vor. Diese vermeiden jegliche Vorhersagen und beleuchten grundsätzlich denkbare und konsistente Entwicklungspfade. Bei Strategien könnte so etwa geprüft werden, ob sie über verschiedene Szenarien hinweg robust sind. ssp

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