Windkraft erzielt Rekordinvestitionen

Windkraft hat in Europa definitiv den Wind im Rücken. In den 28 Ländern der Europäischen Union wurden 2016 Anlagen mit einer Leistung von 12,5 Gigawatt zugebaut, wie die Branchenvereinigung WindEurope mitteilt. Das entspricht der Leistung von zehn Kernkraftwerken vom Typ Leibstadt. Davon wurden 10,9 Gigawatt auf dem Land errichtet und 1,6 Gigawatt auf hoher See. Deutschland hatte am Zubau einen Anteil von 44 Prozent. Frankreich, die Niederlande, Finnland, Irland und Litauen erlebten beim Zubau einen neuen Rekord. Alle erneuerbaren Energien zusammen erreichten 2016 in der EU einen Zubau von 21,1 Gigawatt. Damit haben sie einen Anteil von 86 Prozent am gesamten Zubau von 24,5 Gigawatt.

Die Investitionen erreichten mit 27,5 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Dieser geht ganz auf das um 39 Prozent gewachsene Investitionsvolumen für Windkraft auf hoher See zurück. Dieses erreichte die Rekordsumme von 18,2 Milliarden Euro. Die Investitionen für die Windkraft auf Land sanken dagegen um 29 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro.

Die gesamte installierte Windenergie in der EU erreicht inzwischen 153,7 Gigawatt. Windenergie deckte 2016 bereits 10,4 Prozent des gesamten Bedarfs in der EU. „Wind gehört nun zum Mainstream und ist ein wesentlicher Bestandteil der Stromversorgung Europas“, lässt sich WindEurope-CEO Giles Dickson in der Mitteilung zitieren. „Die Windenergie ist nun eine reife und wichtige Branche, die 330.000 Arbeitsplätze stellt und Milliarden Euros zum europäischen Export beiträgt.“ Allerdings seien die Strommärkte noch immer nicht auf die Erneuerbaren ausgerichtet. Es fehlten die richtigen Langzeitsignale, um Investitionen zu unterstützen. Und mehr als die Hälfte der 28 EU-Länder hätten 2016 überhaupt nicht in die Windenergie investiert. stk