Andreas Koch
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Zusammenschluss zum Eigenverbrauch lohnt sich

21. Juni 2018
Bern - Der Bund hat die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Nutzung und zum Verkauf von Strom vom eigenen Dach geschaffen. Solargemeinschaften sind nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich, zeigt ein Vortrag von Amadeus Wittwer, Geschäftsleiter der Energie Genossenschaft Schweiz.

Seit Anfang Jahr dürfen sich nicht nur Wohnungen im selben Haus, sondern auch aneinandergrenzende Parzellen zusammenschliessen, um Sonnenstrom vom eigenen Hausdach zu nutzen. Dazu muss lediglich ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) gegründet werden. Amadeus Wittwer, Geschäftsleiter der Energie Genossenschaft Schweiz erläutert in einem Video, wie das genau funktioniert.

Dabei hebt er unter anderem hervor, dass der ZEV nicht nur der Umwelt nützt, sondern auch wirtschaftlich ist. Während der Eigentümer mit dem verkauften Solarstrom an die Mieter Geld verdient, könnten Mieter grünen Strom zum gleichen Preis oder billiger beziehen als aus dem Netz. Es ist nämlich gesetzlich festgelegt, dass der Strom vom Dach nicht mehr kosten darf als jener aus dem Netz. Viele Eiegntümer gewinnen ihre Mieter für die Solargemeinschaft, indem sie ihren Solarstrom billiger anbieten.

Um sicherzustellen, dass sich der ZEV tatsächlich lohnt, müssen zunächst das Potenzial des Dachs sowie der bisherige Verbrauch analysiert werden. Die Energie Genossenschaft Schweiz listet auf ihrer Internetseite zudem weitere wichtige Punkte auf, die beachtet werden müssen. Erfolgsbespiele gibt es bereits viele. Wittwer geht in seinem Vortrag auf die Alterswohnungen Birsfelden ein, wo 40 Wohnungen zu einer Solargemeinschaft zusammenschlossen sind. Ausserdem erwähnt er die Wohngenossenschaft Emmen mit acht Wohnungen und Ateliers sowie den Buechhof Lostorf, wo mehrere Liegenschaften involviert sind, nicht nur ein Gebäude.

Bei den meisten ZEV liegt der Eigenverbrauch, also der Anteil des Stroms aus der Solaranlage, der im ZEW verbraucht wird, bei 60 Prozent, wie Wittwer erklärt. Die restlichen 40 Prozent werden ins Netz eingespeist. Das Gebäude wird so zu rund 25 Prozent energieautark. Dies bedeutet, dass 75 Prozent des Stroms weiterhin vom Netz bezogen werden. Hier gibt es Möglichkeiten zur Optimierung – beispielsweise durch Verhaltensänderungen oder durch die Installation von Batterien. Allerdings seien Batterien teuer, gibt Wittwer zu. Dies kann dazu führen, dass der Solartstrom doch teurer wird als jener aus dem Netz.

Insgesamt beschreibt Wittwer den ZEV als eine Win-Win-Option für Mieter und Eigentümer. Für die notwendigen Verträge mit Mietern und Stromversorger seien bereits Vorlagen vorhanden. Auch in anderen Bereichen sei genügend Unterstützung für künftige Solarproduzenten vorhanden. Es brauche nur ein bisschen Mut. ssp

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