Andreas Koch
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Leibstadt geht frühestens im Februar wieder ans Netz

6. Oktober 2016
Leibstadt AG - Die Zahl der beschädigten Brennelemente im Kernkraftwerk Leibstadt ist grösser als bisher angenommen. Für eine Wiederinbetriebnahme ist eine neue Kernauslegung notwendig. Kritiker geben dem Betreiber die Schuld und fordern lückenlose Aufklärung.

Im Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) waren bereits während der regulären Jahreshauptrevision Anzeichen für eine Oxidation an den Hüllrohren von acht Brennelementen festgestellt worden. Wie das KKL mitteilt, hat sich nun gezeigt, dass „mehr Brennelemente Befunde aufweisen und die Wiederinbetriebnahme der Anlage nur mit einer neuen Kernauslegung möglich ist“. Die betroffenen Brennelemente würden überholt oder ausgetauscht. Parallel dazu will das KKL die nötigen Sicherheitsberechnungen durchführen und dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) vorlegen. Mit einer Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks wird deswegen erst im Februar nächsten Jahres gerechnet.

Kritiker äussern sich besorgt. „Dass noch mehr Brennelemente beschädigt sind, nährt die Vermutung, dass der Betreiber die Schuld an diesem Schlamassel trägt“, wird Florian Kasser, Atomexperte von Greenpeace Schweiz, in einer Medienmitteilung der Umweltschutzorganisation zitiert. Darin fordert Greenpeace vor dem Hintergrund der Abstimmung über einen geordneten Ausstieg aus der Atomenergie“ am 27. November eine „lückenlose und transparente Aufklärung der Ursachen“.

Für die Energiestiftung SES zeigt der Schaden von Leibstadt, dass „die sinkende Zuverlässigkeit des ältesten AKW-Parks der Welt“ die Sicherheit der Stromversorgung in steigendem Mass gefährdet und zu einer vergrösserten Abhängigkeit von Stromimporten führt. Beide Organisationen gehören zu den Unterstützern der Initiative für einen geordneten Ausstieg aus der Atomenergie. hs

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