Andreas Koch
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Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau

Treibstoff kann Sonne und Wind speichern

21. September 2016
Bern - Die zunehmenden temporären Überschüsse erneuerbarer Energien können in Treibstoff gespeichert werden, zeigt eine Veranstaltung von swisscleantech. Der deutsche Autobauer Audi ist schon dran - mit Schweizer Hilfe.

Die erneuerbaren Energien stellen die Energiebranche vor eine Herausforderung: Sie sind volatil. Die Sonne scheint nicht immer, der Wind bläst nicht immer. Batterietechnologien können die Volatilität nur teilweise auffangen. Zum anderen werden in absehbarer Zeit nicht alle Teile des Transportsektors elektrifiziert werden können. „Passagierflugzeuge mit Elektromotor sind noch nicht in Sicht“, sagte Christian Zeyer, Co-Geschäftsführer von swisscleantech, an einer Veranstaltung des Verbandes in Bern. Nach Berechnungen von swisscleantech könnte aber die Hälfte des in der Schweiz benötigten Flugbenzins mit synthetischem Treibstoff gewonnen werden, der mit überschüssigem Solarstrom aus Wasser und CO2 aus der Luft hergestellt würden. So könnten 33 Terawattstunden Solarstrom erzeugt werden, wenn die Hälfte der verfügbaren Dächer in der Schweiz für Photovoltaik genutzt würden. Davon würden 15 Prozent Überproduktion sein – genug für die Herstellung von 320.000 Tonnen Benzin. Dazu brauchte es etwa 700 dezentrale Anlagen zur Herstellung des Treibstoffs.

Audi produziert bereits Treibstoff aus überschüssigem Windstrom. Eine Anlage bei Bremen hat eine Leistung von 6 Megawatt, wie Hermann Pengg erläuterte, Leiter Erneuerbare Kraftstoffe bei Audi. Der deutsche Autobauer habe sich 400 Jungunternehmen weltweit angeschaut, die in diesem Bereich tätig sind.

Fündig wurde er auch in der Schweiz: Climeworks arbeitet mit Audi bei der Gewinnung von CO2 aus der Luft zusammen. Die Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) hat bereits 2012 eine erste Anlage installiert, die 2 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft holt. Eine zweite, 2014 installierte Anlage hat bereits eine Kapazität von 50 Tonnen. Ende des Jahres solle eine erste kommerzielle Anlage im Zürcher Oberland eine Kapazität von 1000 Tonnen pro Jahr aufweisen, sagte Christoph Gebald, Gründer und Chef von Climeworks. „Auf diese Weise wird das Treibhausgas CO2 zum Rohstoff“, sagte Hermann Pengg. stk

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